Wie beurteilt Yuka Titandioxid?

Louise
Aktualisiert am 30/5/24 von Louise

Titandioxid ist ein Mineral, das aus Sauerstoff und Titan besteht. Es hat viele Anwendungen, da es in Lebensmitteln, Kosmetika und Medikamenten zu finden ist.

In der Kosmetik dient es als weißer Farbstoff in Zahnpasta, Balsam/Lippenstift, Cremes, Pudern oder Haarsprays. In vielen Sonnenschutzmitteln wird es außerdem als UV-Filter eingesetzt.

Die Kennzeichnung von Titandioxid in der Anwendung unterscheidet sich, je nachdem ob die Substanz in Nano- oder Nicht-Nano-Form vorliegt:

- Der Hinweis [Nano] ist in eckigen Klammern zu verwenden, wenn Titandioxid in der Zusammensetzung der Produkte in Form von Nanopartikeln vorliegt. 

Titandioxid in Form von Nanopartikeln ist am umstrittensten, da diese sehr kleinen Moleküle verschiedene physiologische Barrieren überwinden und in den Körper gelangen könnten.Aus diesem Grund empfiehlt die ANSM (französische Agentur für die Sicherheit von Arzneimitteln und Gesundheitsprodukten), Kosmetika, die Titandioxid-Nanopartikel enthalten, nicht auf verletzter und durchlässiger Haut zu verwenden.

Nanopartikel werden in Untersuchungen erforscht, um unser Wissen über ihre langfristigen Auswirkungen und möglichen Risiken für den Menschen zu vertiefen. Es ist wichtig zu betonen, dass sie aufgrund ihrer Größe und Zusammensetzung schwer zu erkennen und zu bewerten sind.

Die vorliegenden Studien scheinen genug Anlass zur Besorgnis zu bieten, denn sie haben die EU dazu veranlasst, Titandioxid in Nanoform in Sonnenschutzmitteln, bei denen es zu einer Exposition der Lunge kommen könnte (Sprays und Aerosole), zu verbieten.

Aus diesem Grund in den Produkten für die Mundhygiene, Balsam/Lippenstift, sprays (insbesondere Körperspray - Sonnensprays - oder Haarsprays) das moderate Risiko zugeschrieben (orangefarbener Punkt).

- Titandioxid in Nicht-Nanoform könnte beim Einatmen oder Verschlucken Probleme verursachen.

Mehrere Studien haben Risiken beim Verschlucken festgestellt, weshalb die Substanz in der EU als Lebensmittelzusatzstoff verboten wurde. In seiner Stellungnahme vom 13. Mai 2024 hat das Wissenschaftliche Komitee für Verbrauchersicherheit (SCCS) betrachtet, dass das genotoxische Potenzial von fast allen Arten von Titanoxid, die in oralen Kosmetikprodukten verwendet werden, nicht ausgeschlossen werden konnte.

Die ECHA (Europäische Chemikalienagentur) stufte die Substanz als 'Stoff des Typs 2 mit Verdacht auf krebserzeugende Wirkung beim Menschen beim Einatmen' ein, nachdem die ANSES (Französische Agentur für Nahrungssicherheit, Umwelt und Arbeitsschutz) darum gebeten hatte, sie als Karzinogen Typ 1B einzustufen. Auf der Grundlage von Studien an Tieren hält die ANSES die Karzinogenität für erwiesen. Die Einstufung der ECHA wurde vor kurzem vom Gericht der EU aufgehoben, aber gegen diese nicht endgültige Entscheidung wird vor dem Europäischen Gerichtshof Berufung eingelegt.

Aus diesem Grund wird Titandioxid bei der Analyse von Zahnpasta und Sonnensprays (Nicht-Nanoform) als mäßiges Risiko (orangefarbener Punkt) eingestuft.

- In Produkten, die nicht eingeatmet oder geschluckt werden können, wird Titandioxid in Nicht-Nanoform als geringes Risiko eingestuft (gelber Punkt), da die Partikel zu groß sind, um bei einer Anwendung auf der Haut in die Haut einzudringen.

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