Bio-Lebensmittel sind in der Europäischen Union als Qualitätssiegel anerkannt. In ihrer Strategie "Farm to Fork" setzt sich die EU das Ziel, den Anteil der Bio-Anbauflächen bis 2030 auf 25% zu steigern (2019: 8,5 %).
Die von wissenschaftlichen Studien nahegelegten gesundheitlichen Vorteile sind vielfältig:
1) Eine geringere Exposition gegenüber Pestiziden
Bei Bio-Lebensmitteln werden chemische Pestizide vermieden, die ein Gesundheitsrisiko darstellen können.
« Pestizidrückstände sind wesentliche Lebensmittelschadstoffe. Mithilfe des Urin-Biomonitorings wurden mehrere Studien zur Bewertung des Einflusses einer organischen Ernährungsweise auf Pestizidrückstände im menschlichen Körper durchgeführt. Alle weisen auf eine deutliche niedrigere Konzentration von Pestizid-Abbauprodukten im Urin hin, sowohl bei Kindern als auch bei Erwachsenen. » (Übersetzung)
Mie A, Andersen HR, Gunnarsson S, et al. Human health implications of organic food and organic agriculture: a comprehensive review. Environ Health. 2017;16(1):111. Published 2017 Oct 27. doi:10.1186/s12940-017-0315-4 https://pubmed.ncbi.nlm.nih.gov/29073935/
2) Ein höherer Gehalt an Antioxidantien
Bio-Lebensmittel haben einen um 20 bis 70 % höheren Gehalt an Antioxidantien als solche aus konventionellem Anbau.
« Zusammenfassend gesagt hat organisches Saatgut durchschnittlich eine höhere Konzentration an Antioxidantien und eine geringere Konzentration an Cadmium und enthält weniger Pestizidrückstände als nicht-organische Vergleichsprodukte, unabhängig von Region und Produktionszeit. » (Übersetzung)
Barański M, Srednicka-Tober D, Volakakis N, et al. Higher antioxidant and lower cadmium concentrations and lower incidence of pesticide residues in organically grown crops: a systematic literature review and meta-analyses. Br J Nutr. 2014;112(5):794-811. doi:10.1017/S0007114514001366 https://pubmed.ncbi.nlm.nih.gov/24968103/
« Rezensionen zahlreicher Studien ergeben, dass organische Varianten einen wesentlich höheren Gehalt an Vitamin C, Eisen, Magnesium und Phosphor enthalten als nicht-organische Varianten derselben Nahrungsmittel." » (Übersetzung)
Crinnion WJ. Organic foods contain higher levels of certain nutrients, lower levels of pesticides, and may provide health benefits for the consumer. Altern Med Rev. 2010;15(1):4-12. https://pubmed.ncbi.nlm.nih.gov/20359265/
3) Ein geringeres Risiko für Krebs
Eine Studie aus dem Jahr 2018 ergab, dass das Krebsrisiko bei den stärksten Bio-Konsumenten um 25 % gesenkt wurde.
« Eine häufigere Aufnahme von organischen Nahrungsmitteln ging mit einem verringerten Risiko für eine Krebserkrankung einher. » (Übersetzung)
Baudry J, Assmann KE, Touvier M, et al. Association of Frequency of Organic Food Consumption With Cancer Risk: Findings From the NutriNet-Santé Prospective Cohort Study [published correction appears in JAMA Intern Med. 2018 Dec 1;178(12):1732]. JAMA Intern Med. 2018;178(12):1597-1606. doi:10.1001/jamainternmed.2018.4357 https://pubmed.ncbi.nlm.nih.gov/30422212/
4) Ein geringeres Risiko für Diabetes
Im Jahr 2020 erwies eine Studie, dass das Risiko für Typ-2-Diabetes bei den Top-Konsumenten von Bioprodukten um 35 % gesenkt wird.
« In dieser umfassenden prospektiven Kohortenstudie stand der Verzehr organischer Lebensmittel im umgekehrten Verhältnis zum Risiko einer Typ-2-Diabetes-Erkrankung. » (Übersetzung)
Kesse-Guyot E, Rebouillat P, Payrastre L, et al. Prospective association between organic food consumption and the risk of type 2 diabetes: findings from the NutriNet-Santé cohort study. Int J Behav Nutr Phys Act. 2020;17(1):136. Published 2020 Nov 9. doi:10.1186/s12966-020-01038-y https://pubmed.ncbi.nlm.nih.gov/33167995/
Im Jahr 2018 veröffentlichten US-amerikanische Forscher Ergebnisse, die in die gleiche Richtung gingen.
« Individuen, die angaben, organische Nahrungsmittel zu kaufen, erkrankten seltener an Diabetes als diejenigen, die keine organischen Nahrungsmittel erwarben. » (Übersetzung)
Sun Y, Liu B, Du Y, et al. Inverse Association between Organic Food Purchase and Diabetes Mellitus in US Adults. Nutrients. 2018;10(12):1877. Published 2018 Dec 3. doi:10.3390/nu10121877 https://pubmed.ncbi.nlm.nih.gov/30513866/
5) Ein geringeres Risiko für Übergewicht und Fettleibigkeit
Menschen, die häufig Bio-Lebensmittel konsumieren, haben ein geringeres Risiko, übergewichtig oder fettleibig zu werden.
« Diese Daten bestätigen den Zusammenhang zwischen dem Verzehr organischer Nahrungsmittel und einer Fettleibigkeit im Kindes- und Erwachsenenalter. » (Übersetzung)
Gosling CJ, Goncalves A, Ehrminger M, Valliant R. Association of organic food consumption with obesity in a nationally representative sample. Br J Nutr. 2021;125(6):703-711. doi:10.1017/S0007114520003189 https://pubmed.ncbi.nlm.nih.gov/32799959/
« Diese Studie belegt die hohe Schutzwirkung eines häufigen Verzehrs organischer Nahrungsmittel in Bezug auf das Risiko von Übergewicht und Fettleibigkeit, das von der Qualität der Gesamternährung abhängt. » (Übersetzung)
Kesse-Guyot E, Baudry J, Assmann KE, Galan P, Hercberg S, Lairon D. Prospective association between consumption frequency of organic food and body weight change, risk of overweight or obesity: results from the NutriNet-Santé Study. Br J Nutr. 2017;117(2):325-334. doi:10.1017/S0007114517000058 https://pubmed.ncbi.nlm.nih.gov/28166859/